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Organotherapie - Zelltherapie

(1) Bindegewebe

Ein System der Grundregulation

Schon vor mehr als 200 Jahren wurde erkannt, dass das Bindegewebe mehr als nur Stütz- und Füllfunktionen habe. Im Dienste spezifischer Organfunktionen hat es Ernährungs- und Regenerationsaufgaben und vermittelt Nerven-, und Gefäßfunktionen.

Vor der Vlrchowschen Zellenlehre wurden Erkrankungen als Veränderung der Körpersäfte gesehen. Seit Hippo-krates unterschied man Blut, Schleim, schwarze und gelbe Galle. Die richtige Mischung war Grundlage für die Gesundheit (Eukrasie), die gestörte Mischung für die Krankheit (Dyskrasie).

Die daraus von einem Zeitgenossen Virchows entwickelte Krasenlehre wurde rasch durch die Virchowsche Zellularpathologie verdrängt.

Plschinger und seine Mitarbeiter haben nach 1945 die Säftelehre als System der Grundregulation erneut aufgegriffen und mit naturwissenschaftlicher Methodik erforscht. Sie haben die Zelle wieder in die funktionelle Trias Kapillare - Grundsubstanz - Zelle eingeordnet. Dies war deshalb notwendig, da die moderne Medizin mit dem Virchowschen Zellularparadigma besonders für akute und durch Mikroorganismen verursachte Erkrankungen einzelne Ursachen finden und reparieren kann, aber für die zunehmenden chronischen, Zivi1isations- und Krebserkrankungen gelingt dies kaum.

In zahlreichen Veröffentlichungen wird nachgewiesen, dass biologische Systeme hoch vernetzt sind und einem Fließgleichgewicht unterliegen. Die Zellen stehen mit ihrer Umgebung in wechselseitiger Beziehung und bilden eine funktionelle Einheit. Es handelt sich um ein hoch vernetztes energetisch offenes System mit Austausch von Energie und Materie. Wenn einem offenen System nicht-chaotische Energie zugeführt wird, wie z. B. Nahrungsstoffe, breitet sich diese schlagartig über das ganze System aus. Es entstehen hierbei auf autokatalytischem Weg neue Strukturen.

Um einem biologischen System Struktur und Ordnung zu geben und zu erhalten, wurde als geeignetste Energieform die Informationszufuhr und -Verarbeitung erkannt. Diese ist an keinen bestimmten Energieträger gebunden. Pischinger ist es zu verdanken, die Grundsubstanz, das Bindegewebe und ihre Regelmechanismen als übergeordnetes Ordnungsprinzip erkannt zu haben, das dem Bemühen des Organismus nach Erhalt als Basis dient. Diese Grundsubstanz durchzieht den ganzen Organismus und erreicht jede Zelle. Sie ist biochemisch ein Maschenwerk aus hochpolymeren Zucker-Protein-Komplexen. Die Transitstrecke des gesamten Stoffwechsels von der Kapillare zur Zelle und zurück verläuft durch ein Molekularsieb, das hauptsächlich von Proteoglykane, Glykosaminoglykane, den Strukturglykoproteinen wie Kollagen, Elastin und den Vernetzungglykoproteinen wie Fibronektin gebildet wird.

Die jeweilige Konzentration an Proteoglykane, ihr Molekulargewicht, Elektrolyte und pH-Wert bestimmen die Porengröße des Filters.

Als entscheidende funktionelle Bedeutung haben Pischinger und Mitarbeiter die Negativladung der Proteoglykane erkannt. Sie ermöglichen dadurch die Wasserbindung und den lonenaustausch.

In der Grundsubstanz wird dadurch die Isoionie, Isoosmie und Isotonie gewährleistet. Jede Veränderung 1n der Grundsubstanz verändert auch durch Potentialschwankungen den elektrostatischen Grundtonus. Diese Potentialschwankungen in entsprechender Stärke führen durch Depolarisation der Zellmembran zu einer Zellreaktion.

Bei anderen Zelltypen werden die Informationen durch Botenstoffe, die in der Zellmembran ständig vorhanden sind, auf zytoplasmatisehe Enzyme übertragen.

Die in den Zellkern gelangenden Informationen werden von den geeigneten Stellen des genetischen Codes in zelleigene Produkte übersetzt.

Das Regelzentrum der Grundsubstanz ist der Fibrozyt. Nur er ist befähigt, eine situationsgerechte Grundsubstanz zu synthetisieren. Die Glykokalyx, der Zellzuckerober-flächenfilm ist für die Vermittlung von Informationen in und aus der Zelle von entscheidender Bedeutung. Zusammen mit den Glykoproteinen und den Strukturglykoproteinen sind sie der wesentlichen Informationsfilter und -vermittler.

Die Grundsubstanz ist durch die Kapillare mit dem System der endokrinen Drüsen verbunden. In der Grundsubstanz enden auch die peripheren vegetativen Nervenfasern. Beide Systeme sind im Gehirnstamm miteinander verschaltet. Die "freien" Bindegewebszellen, wie Mastzellen, Makrophagen, Leukozyten beeinflußen sich gegenseitig durch freigesetzte Zellprodukte, wie unter anderen z.B.: Prostaglandine, Interleukine, Interferone, Proteasen. Das ergibt zusammen ein ungeheuer komplexes vernetztes humorale System. Auch die Psyche ist ein wichtiger Punkt in diesem Netzwerk .

Mit der Fähigkeit der Grundsubstanz Informationen zu leiten und zu speichern durch Bindung von Wasser und Austausch von Ionen erfüllt sie die Aufgabe der Regelung der Homöostase. Besonderes Interesse sollte man der vielfältigen Radikalbildungen schenken, die bei der Sauerstoffmetabolisierung durch Elektronen- und Protonenverschiebungen auftreten.

Das physiologische Redoxpotential erhält über die Grundsubstanz die anfallende Energie. Bei Durchblutungsstörungen können die Radikalen stauen, und es kommt zu einer unphysiologischen Veränderung des Redoxpotentials der Grundsubstanz. Pischinger und Perger berichteten 1983, daß es bei längerer Dauer von Störungen die Gefahr der Entwicklung von chronischen entzündlicher Erkrankungen bis hin zu Tumoren besteht. Eine weitere Funktion der Grundsubstanz sollte stärker beachtet werden. Die Proteoglykane sind befähigt, Nährstoffe zu speichern. Kohlenhydrate als Glukose und Galaktose, Eiweiß als -NH-Gruppe, Fett als Kohlenhydratketten mit Säureresten und Wasser. Wasser ist dabei der wichtigste Nährstoff. Die bürstenartig gestalteten Proteoglykane falten bei vermindertem Wassergehalt zusammen und beeinträchtigen damit die Transitstrecken in der Grundsubstanz.

Es ist meines Erachtens noch zu wenig bekannt, dass ein weiches hochohmiges Wasser gesünder ist als hartes Wasser. Es muss ein natürlich mineralarmes Wasser sein oder ein Wasser, dem durch Umkehrosmose die überschüssigen Mineralien entzogen wurden.

Wendt hat entgegen der Lehrmeinung nachgewiesen, dass der Organismus Eiweiß in Form von Kollagen, Proteoglykanen und Glykosaminoglykanen in der Grundsubstanz speichern kann.

Sollten die individuell verschiedenen Fähigkeiten zum Abbau der Speicherungen gestört sein, kommt es zur zunehmenden Verlegung der Transitstrecken und u. a. zu Mikro- und Makroangiopathien. Wendt berichtet auch darüber, dass im Speichereiweiß das Verhältnis Kollagen zu Polysaccharid 95 % zu 5 % beträgt. In pathologischen Glykoproteinen wie dem Amyloid treten Verhältnisse von 42 % Kollagen zu 58 % Polysaccharide auf. Eine Verschlackung der Grundsubstanz habe man sich auch ohne alimentäre Ursache in der Tatsache zu erklären, dass Speichereiweiß und Amyloid in wechselnden Mengen und Kombinationen zahlreiche andere Moleküle binden können. Um die Wichtigkeit dieser Feststellung zu unterstreichen, nenne ich einige Beispiele von Bindungsmöglichkeiten: Immunglobuline, Lipoproteine, Albumin, Aminosäuren, Glykoproteine, Harnsäure, Cholesterin, Umwelt Schadstoffe, Kohlenoxyd-Hämoglobin, Fibrinogen-Komplement, verschiedene Antigen-Proteine. Weitere Ablagerungen erfolgen auch in der Basalmembran.

Für diese pathogenetisehe Eiweißablagerung in der Basalmembran der Kapillaren schlägt Elmau die Bezeichnung BASALMEMBRANOSE vor. Es handelt sich hier um ein degeneratives und nicht um ein entzündliches Geschehen, bei dem auch sekundär Fette und Kristalle eingelagert werden können. Diese Eiweißablagerungen lassen sich durch eine proteinarme Ernährung wieder abbauen. Eine weitere und bisher wenig beachtete Funktion des Bindegewebes ist die Fähigkeit, Säuren zu puffern mit Hilfe der Protonenbindung durch Natriumkationen (Na+) und Kaliumkationen (K+) bis diese ausgeschieden werden können.

Bei Vorliegen von Stoffwechselentgleisungen, beim Karzinom, aber auch bei Fehlernährungen wie Eiweiß-Kohlenhydrat-Mast können die Ausscheidungsorgane die anfallenden Säuren nicht mehr bewältigen und sie werden im Bindegewebe gespeichert.

Dies konnte von Sander in Stoffwechseluntersuchungen nachgewiesen werden.

Elmau nennt diesen Speichervorgang "mesenchymale Azidose" da sie vorwiegend im Mesenchym gespeichert ist. Die Bezeichnung "latent und kompensiert" wertet den pathologischen Vorgang ab. Ist die Pufferungsmöglichkeit der Eiweißanteile des Bindegewebes erschöpft, mobilisiert der Organismus die Kationen des Skeletts, was die Osteoporose fördert.

Die führende Rolle der Funktion des Grundsystems in der Pathogenese chronischer und degenerativer Erkrankungen liegt nicht nur darin begründet, dass es Informationen an Zelle, humorales und Nervensystem startet, sondern, dass es auch seinerseits funktionell verändert wird durch Funktionsstörungen der Gewebe. Hinzu kommt, dass jede Störung der Regulationsvorgänge gleichzeitig die Regulationsbasis verschlechtert. Diese Dysfunktion breitet sich sicher nicht schlagartig aus. Die serösen Häute, Septen und Faszien wirken als Isolatoren und hindern die Informationsausbreitung durch Ladungsverschiebung, die allerdings durch Arterien, Venen und Lymphbahnen überbrückt werden können.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf Schade und Volhard verweisen, die schon vor Jahrzehnten auf die großen und vielfältigen Aufgaben des Bindegewebsorgans hingewiesen haben.

Schade hat bereits 1935 in seiner Veröffentlichung auf die große Bedeutung des "kolloidalen Bindegewebsorgans" als Depotstätte des Organismus aufmerksam gemacht, das die Mittelstellung im "Dreikammersystem" des Organismus einnimmt. Unter Dreikammersystem versteht er: Gefäße - Bindegewebe - Parenchymzellen. Die Grenzfläche zwischen Blut und Bindegewebe bezeichnet er als dialytische Membran und die Grenzfläche zwischen Bindegewebe und Parenchymzelle als osmotische Membran. Volhard hat das Bindegewebsorgan als eine Art VORNIERE bezeichnet, da alle harnpflichtigen Stoffe, bevor sie von der Niere ausgeschieden werden, zunächst "bindegewebspflichtig" , bezw. "vornierenpfl ichtig" sind. Für Schade hat das Bindegewebe als vordringlichste Aufgabe, die überall im Organismus entstehenden Säuren abzubauen. Unterstützt wird das durch das Konzentrationsgefälle zwischen der Zelle mit einem pH-Wert von 6,8, dem Bindegewebe mit einem pH-Wert von 7,08 -7,29 und dem Blut mit einem pH-Wert von 7,40 - 7,45. Das Bikarbonat übernimmt hierbei eine Schlüsselrolle, die hier leider nicht aus zeitlichen Gründen erörtert werden kann. Pischinger und später Heine sehen in der Fähigkeit der Leukozyten zur physiologischen Lyse die "Drehscheibe aller Naturheilverfahren" und regulations-medizinischen Maßnahmen.

Die Naturheilverfahren wie Akupunktur, Neuraltherapie, Homöopathie, Sauerstoff-Ozon-Therapie und viele physikalischen Verfahren sind als Ordnungstherapie zu verstehen, die Blockierungen, Regulationsstarren lösen wollen. Im Sinne einer Ganzheitsmedizin sollen die Selbstheilungskräfte im Organismus aktiviert werden. Weil die Grundregulation im Bindegewebe eine Schlüsselfunktion besitzt, kann sie therapeutisch nicht unberücksichtigt bleiben.

Zur Unterstützung der Grundregulation ist der Wasser-, Elektrolyt-, Sauerstoff- und Säure-Basen-Haushalt anzusehen. Elektrolyte, Spurenelemente, Vitamine, Antioxydantien als Radikalenfänger und Substitution von Bikarbonat können wirkungsvoll in die Regulation eingreifen. Das Trinken eines hochohmigen Wassers fördert den Sol-Zustand des Bindegewebes. Auch die Umstellung der Ernährung ist erforderlich, wobei eine vernünftige Mischkosten mit wenig tierischem Eiweiß, die Meidung von denaturierter Nahrung, Industriezucker und feingemahlenen Weißmehlen sich immer noch als am verträglichsten erweist gegenüber den zahllosen Lehren und Meinungen von Ernährungsaposteln.

Besonders gut läßt sich in die Grundregulation des Bindegewebes mit einer biologischen Bausteinsubstitution eingreifen. Sie schafft dadurch die Voraussetzung für weitere effektvolle Behandlungen. Unter biologischer Bausteinsubstitution verstehe ich in erster Linie die Implantation von MESENCHYM, dem fetalen Bindegewebe, das die stärkste immunmodulierende Eigenschaften aufweist. Die Patienten spüren deutlich eine revitalisierene Wirkung mit Anhebung des Allgemeinzustandes und der Leistungsfähigkeit.

Die Phagozytose wird verbessert und die Bindegewebsregeneration gefördert.

Bei Arthrosen, Osteochondrosen, Osteoporosen, Durchblutungsstörungen, Störungen der Entwicklung des Skeletts, bei allen Revitalisierungsmaßnahmen und Behandlung degenerativer Erkrankungen ist als Basisbehandlung die Implantation von fetalem Mesenchym aus den schon dargelegten Gründen unentbehrlich.

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HAUSER – Zentrum für biologische Medizin

Wolfgang Hauser, Heilpraktiker
Holistic Practioner, Naturopathic Doctor (ND)

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